Wir geben und erhalten Feedback ständig. Mitarbeitergespräche. Teammeetings. Mit Kollegen, Kunden, Lieferanten. Feedback sorgt für ein gemeinsames Verständnis. Wo wir stehen. Was läuft bzw. nicht läuft. Wie sieht Feedback im amerikanischen Kontext aus?
Leistung
Amerikaner verbinden das Persönliche mit dem Beruflichen. Beim Feedback geht es hauptsächlich um die Leistung, doch man macht sich auch darüber Gedanken, wie es aufgenommen wird. Das Feedback zu der Leistung einer Person ist gleichzeitig auch Feedback zu dieser Person selbst. Es ist per Definition persönlich.
Lob
Amerikaner sehen sich als positiv denkende Menschen, die motivieren und sich auch selbst motivieren. Es ist ein Zeichen von Führungsqualität, wenn man aktiv nach Gründen sucht, um zu loben.
Lob ist gerade in Situationen essentiell, wenn das Team kämpfen muss, wenn eine Niederlage eingefahren wurde oder wenn Selbstzweifel auftreten. Ein konkretes Symbol für Lob sind Auszeichnungen.
Amerikaner wollen für gute Arbeit ausgezeichnet werden. Zeremonien bei, denen Mitarbeiter ausgezeichnet werden, ob im kleinen oder großen Rahmen, sind ein Schlüsselelement, wenn es um positives Feedback geht.
Kritik
Amerikaner fokussieren sich weniger auf die Reduzierung vermeidbarer Fehler. Wenn Amerikaner Feedback geben, dann konzentrieren sie sich auf Stärken. Kritik wird indirekt und diplomatisch angesprochen. Es geht um das Positive.
Diskretion
Muss Feedback zu einem sensiblen Thema gegeben werden, dann wird dies im amerikanischen Geschäftskontext immer in einem Vieraugengespräch stattfinden. Diskretion ist sehr wichtig, vor allem wenn das Feedback negativ ist. Es gibt nur wenig Toleranz für offene Kritik an Teammitgliedern vor anderen Kollegen.
Noten
Die amerikanische Notenskala reicht von A bis D: A exzellent (excellent). B gut (good). C ausreichend/angemessen (fair). D mit Schwächen, aber bestanden (poor, but passing). F Misserfolg (failure).
Amerikaner geben positive und motivierende, jedoch oft auch nach oben verzerrte Noten. Eine solide Leistung wird mit B oder sogar B+ bewertet. Gibt es nur einige wenige Dinge, die noch verbessert werden könnten, geben amerikanische Lehrer bzw. Professoren nicht selten ein A.
Ein C oder D – obwohl dies offiziell als bestanden gilt – gilt inoffiziell als durchgefallen, zumindest als eine nicht zufriedenstellende Leistung.