Bevor es Handeln gibt, gibt es eine Entscheidung. Es gibt aber keine Entscheidung ohne Entscheidungsoptionen. Und die müssen erst präsentiert werden. Präsentieren. Entscheiden. Handeln. Gut, aber wie überzeugen Deutsche?
Objektivität
Aus deutscher Perspektive betrachtet man einen Präsentationsgegenstand als Sachthema, welches als konkretes Anliegen oder Problem darzustellen bzw. zu diskutieren ist. Objektiv ist man vor allem, wenn man sich und seine partikularen Interessen als Präsentant klar und deutlich vom Sachthema trennt. Argumente sollen für sich selbst sprechen.
Kompetenz
Für Deutsche ist es eine Kernkompetenz, komplexe Probleme zu identifizieren, zu analysieren und zu lösen. Wenn sie bewußt überzeugen wollen, konzentrieren sich Deutsche fast ausschliesslich auf Probleme. Problembewältigung ist der wahre Weg zum Erfolg.
Systematik
Das deutsche Denken ist durch Systematik gekennzeichnet. Komplexität wird nur dann verstanden, wenn man versteht, wie Einzelteile zu einander in Verbindung stehen und interagieren. Ein Einzelteil kann im Umkehrschluss nur dann vollständig begriffen werden, wenn seine Rolle im System verstanden wird. Deutsche nutzen Theorien und Modelle, um die Komplexität zu begreifen.
Realität
Analytische Fähigkeiten ohne Realitätsbezug werden in keiner Wirtschaftskultur geschätzt. Deutsche Zuhörer erwarten eine Erklärung dafür, warum der Präsentationsgegenstand so ist, wie er geworden ist. Der gegenwärtige Kontext ist eng mit dem vergangenen verknüpft. Ohne die Vergangenheit zu verstehen, ist die Gegenwart nicht ganz zu begreifen. Eine klare Sicht in die Zukunft wird dadurch verhindert.
Informieren vs. Verkaufen
Für Deutsche bedeutet Überzeugen vor allem überzeugend informieren. Das Ziel besteht darin, durch eine kompetente Präsentation die Zuhörer in die Lage zu versetzen, sich ein wohlinformiertes Bild von der Sachlage zu machen, bzw. zu solcher Einsicht zu verhelfen. Die Präsentation soll die Zuhörer dahin begleiten. Die Schlussfolgerung bzw. das Ergebnis anzupreisen, ist nicht notwendig.