Entscheidungen definieren was wir machen, wie wir es machen, warum wie es machen. Es geht auch um die Frage, wie wir entscheiden. Der Ansatz. Kontrastieren wir nun die Kerneigenschaften zwischen Deutschen und Amerikanern.
Umfang
Deutsche sind systematische Denker. Sie versuchen, eine Entscheidung in ihrem weitergefassten Kontext zu verstehen. Deutsche sagen sogar, dass man das Partikulare nur im System wirklich begreifen kann. Sie betrachten einzelne Entscheidungen in einem weitem Rahmen.
Amerikaner brechen komplexe Fragestellungen in ihre Einzelteile herunter, um sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können: Wem oder Was wird durch eine gute Entscheidung geholfen. Amerikaner sagen sogar, dass man das System nur durch das Partikulare wirklich begreifen kann. Sie betrachten einzelne Entscheidungen in einem schmahleren Rahmen.
Analyse
Deutsche erachten einen Schritt innerhalb eines Prozesses zur Entscheidungsfindung erst dann als abgeschlossen, wenn eine beträchtliche Menge an Informationen gesammelt und rigoros analysiert wurde. Da sie systematisch denken bzw. Einzelentscheidungen in größeren Zusammenhängen sehen, sind sie gezwungen, mehr Informationen heranzuziehen. Deutsche sind sehr analytisch.
Amerikaner bevorzugen es, eine begrenzte Menge an Informationen zu sammeln. Es geht darum, die relevantesten Informationen schnellstmöglich zusammenzutragen.
Die Verständnistiefe des der Entscheidung zugrunde liegenden Kontextes orientiert sich an dem Wert und der Wichtigkeit der Entscheidung. Die Analyse muss pragmatisch sein. Amerikaner vertrauen ihrer Intuition.
Da sie komplexe Entscheidung in einfachere, handhabbare Einzelentscheidungen herunterbrechen, brauchen sie kleinere Mengen an Informationen. Amerikanisches Analysieren ist fokussiert und pragmatisch.
Ressourcen
Deutsche gehen mit Ressourcen sehr sparsam um. Suboptimale Entscheidungen bedürfen der Anpassung, was wiederum Ressourcen verbraucht. Deutsche versuchen, Entscheidungen von Anfang an richtig zu treffen. Eine solche Vorgehensweise schont wertvolle Ressourcen.
Aufgrund von im Überfluss vorhandenen Ressourcen ist es Amerikanern wichtiger, durch den schnellen Einsatz von Ressourcen eine Chance zu ergreifen, als sparsam mit ihren Ressourcen zu wirtschaften. Verschwendung ist selten ein hemmender Faktor.
Zeitrahmen
Die Zeit, die gebraucht wird, um eine Entscheidung zu treffen, sollte nicht von externen Faktoren bestimmt werden, sondern vom internen Rhythmus des Entscheidungsprozesses. Fokus, Disziplin und Nerven sind wichtig. “Wir sollten uns nicht ablenken lassen.”
Aus amerikanische Sicht ist es oftmals besser, eine suboptimale Entscheidung zu fällen, als zu lange zu brauchen, um eine Entscheidung zu fällen oder eine – wenn auch bessere – Entscheidung zu spät zu treffen. Suboptimale Entscheidungen können korrigiert werden. Geschwindigkeit und Flexibilität sind geboten. Der Entscheidungsfindungsprozess darf nicht im Wege stehen.
Risiko
Eine intelligente Entscheidung, die den Kern der Sache trifft, ist eine Entscheidung, die Kontinuität garantiert, die Qualität sicherstellt und das Risiko minimiert. Deutsche achten besonders auf die Risiken.
Da keine Analyse je zu 100% genau ist, da keine Entscheidung 100% richtig sein kann, sind Amerikaner gewillt, Risiken einzugehen – vorausgesetzt, dass Korrekturmaßnahmen ergriffen werden können bzw. die Risiken sorgfältig kalkultiert wurden.